Puchheimer Hallenbad wird für sieben Millionen Euro saniert
Das Hallenbad am Gerner Platz soll von Grund auf saniert und um ein zusätzliches Becken erweitert werden. Ein neues Bad an anderer Stelle wird nicht gebaut.
Puchheim – Auf die Empfehlung zur Erweiterung des Hallenbads am Gerner Platz verständigten sich jetzt zwei Fachausschüsse des Puchheimer Stadtrats. Die Kosten dürften bei knapp sieben Millionen Euro liegen, Mehraufwendungen für den Brandschutz sind dabei noch nicht einkalkuliert. Ein Neubau an anderer Stelle ist damit vom Tisch. Extras wie ein Planschbecken oder eine Dampfgrotte lehnten die beiden Ausschüsse mehrheitlich ab.
Elektrotechnik im Bad am Gerner Platz muss erneuert werden
Kurz vor seinem 50. Geburtstag ist das alte Schul-Schwimmbad tatsächlich in die Jahre gekommen. Wie die Untersuchung eines Fachbüros zeigte, muss die gesamte Tragkonstruktion saniert werden. Die Dämmung entspricht nicht mehr modernen energetischen Anforderungen, das Edelstahlbecken zeigt Korrosionserscheinungen. Wärmeerzeugung und Lüftungsanlage sind von gestern, auch die gesamte Elektrotechnik muss erneuert werden. Es gibt weder Personal- noch Sanitätsraum und kaum Aufenthaltsmöglichkeiten rund um das Becken. Barrierefreiheit war im Baujahr 1968 auch noch kein Thema.
Trotzdem (oder deshalb) hat das Schwimmbad Charme und erfreut sich anhaltender Beliebtheit bei den Puchheimern. Im Schnitt kommen mehr als 30 000 Besucher jedes Jahr, darunter auch Schulklassen und Vereine. Im Angebot sind Baby-Planschen, therapeutisches Schwimmen oder Warmbadetag. Das alles wird in einem Becken mit 200 Quadratmeter Wasserfläche abgewickelt. Wie alle kommunalen Bäder ist auch das Puchheimer ein Zuschussgeschäft: Die Stadt muss jährlich rund 300 000 Euro drauflegen. Allerdings ist auch der Eintrittspreis fast konkurrenzlos günstig.
Fürs Planschen der Kleineren gibt es jedoch kein Geld zusätzlich
Die Generalsanierung war bei den Stadträten jetzt unumstritten, ebenso freilich, dass in diesem Zuge das Schul-Bad nicht zum Spaß-Bad ausgebaut wird. Eine zusätzliche Schwimmmöglichkeit hielten aber alle Fraktionen für eine gute Idee. Das neue Lehrschwimmbecken mit zwölfeinhalb mal acht Metern, für das ein Teil des bisherigen Verkehrsübungsplatzes geopfert werden muss, soll einen parallelen Badebetrieb ermöglichen. Die Mehrkosten sind mit 2,5 Millionen Euro zwar beachtlich. Wegen „ein paar Milliönchen“ solle man sich aber nicht scheuen, Nägel mit Köpfen zu machen, meinte beispielsweise Marga Wiesner (SPD). Allgemeine Überzeugung war, dass die Stadt es sich leisten können müsse, Kindern das Schwimmen beibringen zu lassen.
Fürs Planschen der Kleineren wird allerdings kein Geld zusätzlich locker gemacht. Grüne und Freie Wähler hatten ein eigenes Planschbecken gefordert, weil dies vielen Familien entgegenkomme und die Kinder sich so früh wie möglich ans Wasser gewöhnen sollten. Auch eine Dampfgrotte, die Bürgermeister Norbert Seidl (SPD) nicht ausschließen wollte, galt als überflüssiger Luxus. Angesichts der Wassertemperatur im Puchheimer Bad brauche es eher eine Kühlgrotte, widersprach Kämmerer Harald Heitmeir.
Der Gesamt-Stadtrat muss der Empfehlung noch zustimmen. Wegen der langen Planungsphase kann der Umbau frühestens in zwei Jahren beginnen.