Inzell 2017
50 Kinder, drei Tage Hitze und jede Menge Programm - ach und ganz zu schweigen von dem herrlichen Bergpanorama. Ja, das ist Inzell!
Spannung, Spiel und Spaß - vor allem aber keine Eltern! Was erfreut ein Kinderherz mehr als so ein Wochenende. Dies ist ein kleiner Reisebericht aus Sicht eines Betreuers, wie das wohl abwechslungsreichste Freizeitwochenende der Schwimmabteilung aussieht.
Ich, Moritz Riehn, 20 Jahre alt, Student und zu oft leider mehr Kind als Trainer werde ihnen einen Einblick in diese fulminante Freizeit gewähren. Schon mit Antritt der Busfahrt begann eine außergewöhnliche Reise. Begleitet von 35 Grad Außentemperatur kamen wir gerade rechtzeitig zum Abendessen an und wir Trainer teilten uns auf unsere Gruppen auf. Die Bungalows wurden von mindestens einem Trainer betreut, der mit den Kindern in diesen nächtigte, und die Kinder durften sich selber einteilen. Auch bei der "Raubtierfütterung" wurde in den Bungalowgruppen gespeist, womit die einzelnen Häuser als Gruppe enger zusammen wuchsen. Nach dem Essen gab es die Möglichkeit einer Nachtwanderung, die von ca. der Hälfte der Teilnehmer wahrgenommen wurde. Die anderen vergnügten sich beim Tischtennis- und Fußballspielen.
Als es dann Richtung nächtlicher Gemächer ging, kristallisierte sich ein entscheidender Vorteil heraus. Mein Bungalow war überwiegend mit Kindern belegt, die gewohnt waren um 9 ins Bett zu gehen und somit war es schon eine Riesensache erst um 22 Uhr schlafen zu müssen. Da taten einem die Trainerkollegen schon leid, die z. B. die etwas älteren Jungs hatten. Nichts desto trotz kamen alle mehr oder weniger fit am nächsten Morgen zum Frühstück zusammen. Und die erste Mahlzeit stellte sich als extrem wichtig heraus, denn geplant war einiges. Schon am Vormittag durften die Kinder sich auf dem Airtramp (ein riesiges Trampolin) austoben und beim High-Ball (ein Trampolin-Basketball- Spiel) beweisen. Durch die Hitze und die sportliche Belastung merkte man
die Erleichterung der Kinder an, als es hieß, der Pool dürfe geentert werden. Springen, Schwimmen und Pyramiden bauen ließen schließlich das Mittagessen schnell kommen. Nach einer einstündigen Mittagspause, ging es auch schon weiter im Insel Wahnsinn. Bungee, Klettern und Tischtennis waren die nächsten Programmpunkte. Beim Bungee, wurden die Kinder in extrem elastische Seile gehängt und konnten auf einem Trampolin ungeahnte Höhen erreichen. Teilweise
wurden drei Saltos hintereinander geschafft und ich als Trainer merkte, dass sich mein Alter schon langsam bemerkbar machte. Während die Kleinen am liebsten gar nicht mehr aus den Seilen ausgehängt werden wollte, hing ich nach fünf Minuten entkräftet in den Seilen. So, aber als wäre das nicht genug, durfte man beim Rhönrad fahren seine Core-Stabilität beweisen. Rhönrad fahren, werden sie sich fragen, ist dass nicht das, wo man sich wie ein Stern in ein großes Rad reinhängt? Ja genau das ist es! Und alle Kinder schafften und liebten es. Naja, zumindest diejenigen, die sich gegen den Pool entschieden haben. Denn ein Großteil wollte lieber wieder das kühle Nass genießen.
Am Abend wurde dann zum Abschluss gegrillt. Dieser gipfelte in einem romantisch anmutenden Lagerfeuer, bei dem sich die Kinder im Kreise alter und neu gewonnener Freunde amüsierten. Da war es nur die Kirsche auf der Sahnehaube, dass es auch Marshmallows gab. Schneller als gedacht ging dann auch der Tag vorbei. Alle saßen sie nun da: die 16-jährigen fußballverliebten Mädels bis hin zu den schon sehr selbständigen 6-Jährigen. Wehmütig legte auch ich mich schließlich ins Bett, da es trotz des ständigen Lärmpegels und die 24/7 Betreuerpflicht sehr schön und aufregend war. Mal was anderes. Quasi eine eigene Welt. 6 Uhr, der Wecker läutete, der letzte Tag war angebrochen. Aufräumen, frühstücken, putzen und als Belohnung basteln. Aus Kratzbildern wurden schön verzierte Bilderrahmen, einzigartige Armbänder und ästhetische Tierbilder. Nach zwei turbulenten Tagen war es sichtlich angenehm, eine kreative, künstlerische Einheit zu haben und den Gedanken mal freien Lauf zu lassen.
Für mich, der jetzt nach zwei Nächten, gefühlt chronisch übermüdet war, war die Busfahrt ein Moment des Rekapitulierens. Für die Reflexion hatte ich im Bus auch genügend Zeit, da wir statt planmäßig zwei Stunden, drei brauchten. Stau und Pipi Pause forderten ihren Tribut.
Abschließend bleibt mir nichts anderes zu sagen, als dass ich diese drei Tage eine gelungene Freizeit empfand und einen herrlichen Abschluss für die Saison 2016/17 für die Schwimmabteilung.