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Zwei Schwimmtrainer machen die Ostsee (un)sicher

Am 3. August begann für Fabio Hellmann und Michael Kamml der Einsatz als Rettungsschwimmer an der Ostseeküste in Binz/Rügen. Der drei-wöchige-Einsatz im Auftrag der DLRG (Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft) verlangte bei einer Dienstzeit von 9 Stunden pro Tag und 7 Tage die Woche eine dauerhafte Einsatzbereitschaft. Binz ist mit 8 Rettungstürmen - auf 4,5 km verteilt – ausgestattet, von denen 2 Rettungstürme in Prora liegen. Den Rettungsschwimmern standen Rettungsbretter, Gurtretter, Rettungsbojen und drei Einsatzboote zur Verfügung.

Morgens haben wir uns um 8:45 Uhr auf unsere Türme verteilt und bis 9 Uhr zum Dienstbeginn die Flaggen gehisst, die Strandlautsprecheranlage und die Handfunkgeräte angeschaltet. Des Weiteren haben wir die Rettungsmittel einsatzbereit gemacht, die Wettertafel mit der Wassertemperatur und Lufttemperatur aktualisiert und am Turm gut sichtbar aufgehängt. Bis die Kurgäste und Urlauber ausgeschlafen zwischen 10-11 Uhr an den Strand kamen, haben wir unser ausgiebiges Frühstück in Ruhe genießen können. Unser Aufgabenbereich umfasste das Informieren von Besuchern über örtliche

Fabio (links) & Michi (rechts)

Gegebenheiten, Wettervorhersagen und Gefahren im Wasser. Zudem haben wir täglich mehrere Personensuchmeldungen erhalten. Diese haben wir mit Strandstreifen und/oder Promenadenstreifen und einer gut koordinierten Suche schnell wiedergefunden. Bei kleineren Erste-Hilfe-Einsätzen konnten wir mit einem Erste-Hilfe-Koffer vor Ort helfen. Für größere Verletzungen haben wir über Funk einen RTW (Rettungswagen) angefordert. Gegen 18 Uhr haben wir mit dem Abrüsten des Rettungsturms begonnen, sodass wir zum Dienstschluss um 18 Uhr die Türme pünktlich verlassen konnten.

Nach Dienstschluss trafen wir uns meist zum gemeinsamen Abendprogramm. Wir haben des Öfteren mit der gesamten Wachmannschaft Volleyball gespielt um den Zusammenhalt zu stärken und uns als Team nach außen zu präsentieren. Beim gemeinsamen Kochen am Abend hatten wir viel Spaß. Das Fischessen, sowie das Burgeressen im „Hans im Glück“ und anderen Restaurants an der Promenade war jedes Mal ein Gaumenschmaus.Von der Kurverwaltung wurde uns ein Besuch bei den Störtebecker-Festspielen gesponsert. Auf einer offenen Seebühne wurde der erste Teil der Sage von Klaus Störtebecker aufgeführt. Die Vorstellung war aufgrund der sehr guten Schauspielerleistung und den aufwendigen Licht- und Bühneneffekten ein atemberaubendes Spektakel. Mit einem großen Feuerwerk über der Ostsee wurde der Abend gelungen abgerundet.Ein weiteres Highlight war die Besichtigung des SAR (Search-And-Rescue) Seenotrettungskreuzers der DGzRS (Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger). Wir bekamen von der Crew eine zweistündige Führung durch alle Abteile des Schiffes. Der Rundgang der Harro Koebke begann im Führerstand, der mit einer Vielzahl von Gerätschaften zur Steuerung und Überwachung ausgestattet ist und uns dadurch schwer beeindruckt hat. Anschließend ging es unter Deck in die Kabinen der Besatzung, das Sanitätszimmer und den Maschinenraum mit seinen zwei 8-Zylinder- und einer 16-Zylinder-Motoren, welche eine Gesamtleistung von über 6500 PS unter Volllast erbringen können! Die Besichtigung wird

uns allen noch lange in Erinnerung bleiben.

Am Ende der drei Wochen waren wir nach unserer 11-stündigen Heimreise doch froh den Dienst ohne Wasserrettung hinter uns zu haben. Durch den täglichen 9-Stunden-Bereitschaftsdienst war es eine anstrengendere Zeit als wir zu Beginn vermutet hatten. Dennoch war es ein unvergessliches Erlebnis mit zahlreichen neuen Erfahrungen und Bekanntschaften. Wenn es uns zeitlich möglich ist werden wir nächstes Jahr erneut an die Küste fahren und ein erneuten Wachdienst beginnen…

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